Piz Sardona, 3055m Sa/So 3./4.Juli

 

Am Samstag Morgen konnte Hans-Ruedi Odermatt 8 SAC-lerinnen und SAC-ler begrüssen zur Fahrt ins unbekannte Vättistal. Die Fahrt wurde jedoch plötzlich unterbrochen, war doch die A3 in Wädenswil gesperrt und so sassen wir über eine Stunde fest, bevor es weiter ging nach Bad Ragaz. Hier geht es nach Westen weg, in das abgeschiedene St.Galler Vättistal, das an seinem Ende an die Kantone Glarus und Graubünden grenzt. Am späten Nachmittag wanderten wir von St.Martin 1350m aus, einer ehemaligen Walsersiedlung, ins hintere Tal, das Calfeisental heisst, über die Talstufe Sardona Alp zur Sardona Hütte  2158m und erreichten diese gerade zur Essenszeit. Die angesagte Gewitterfront aus Frankreich hatte wohl die umgrenzenden Berge erreicht, nicht aber uns Bergsteiger. Am anderen Morgen waren die Wolken weggeblasen und nur noch über dem Rheintal sichtbar. Um 5:30 Uhr verliessen wir die Hütte um steil bergan einen Moränenhügel zu erreichen, der uns rasch zum Sardona Gletscher führte. In 1 Stunde waren 450 Höhenmeter überwunden, um am Gletscherrand auf 2620m Gstältli anzuziehen und sich anzuseilen. Der Himmel leicht bedeckt erlaubte ein rasches Ueberqueren vom Gletscher an den Fuss einer Felsrippe, um die Verrucanostufe zu überwinden. Fixseile und Markierungen erlaubten ein rasches Klettern hinauf zum Gipfelschneefeld. Nach nur 3,5 Std wurde auf dem Gipfel gratuliert. Die Nebelfetzen erlaubten leider keine grandiose Aussicht auf Ringelspitz, Tödi etc., nur ganz kurz sah man nach Westen hinunter auf Elm. Schon bald verliessen wir den Gipfel um in süd-westlicher Richtung auf dem Verbindungsgrat zum Piz Segnas in die Senkung Surenjoch hinunter zu steigen. Mit Steigeisen ausgerüstet stiegen wir hier den steilen Segnas-Gletscher hinunter und umgingen so die Felsrippe mit den Fixseilen. Durch wunderbare blaue kleine Enzianen hindurch, erreichten wir gerade zur Mittagszeit wiederum die Hütte und 2 Std später St.Martin. Der Abstieg von 1700m ging dabei einigen in die Beine. Wir danken Hans-Ruedi für die schöne Tour, die wie immer optimal vorbereitet war und Petrus, dass wir in kein Gewitter gerieten.

                                                                                                                      Heinz Bernhard